Das Wasserkraftwerk Oldau
Dokumentation der Umbauarbeiten 2009
Zur Geschichte
Die Keimzelle der Stromversorgung unserer Region liegt in den Allerzentralen in Oldau, die im Zusammenhang mit der Allerkanalisierung entstanden sind.
Im Jahre 1907 beschloss der Königlich Preußische Staat auf Drängen der Celler Schleppschifffahrtsgesellschaft die Kanalisierung der Aller von Celle bis zur Leinemündung. Sobald die Voraussetzungen für dieses Projekt mit vier Staustufen in Oldau, Bannetze, Marklendorf und Hademsdorf geschaffen waren, wurde im Jahre 1910 mit dem Bau des Wasserkraftwerkes in Oldau begonnen. Bereits ein Jahr später, 1911 konnte es durch die Stadt Celle in Betrieb genommen werden.
Im Sommer 1926 verkaufte die Stadt Celle die "Allerzentralen" an die Preußen-Elektra. Diese betrieb das Wasserkraftwerk Oldau bis 1972. Wegen zu hoher Personal- und anstehender Reparaturkosten wurde die Anlage stillgelegt. Danach sollte der Abbruch erfolgen.
Dieses wurde im Jahre 1974 durch eine Verfügung des Regierungspräsidenten Lüneburg verhindert. In diesem Zusammenhang wurde die Schleusen- und Wehranlage mit dem Wasserkraftwerk zum technischen Denkmal erklärt. Das in Oldau einzige Wasserkraftwerk in der Bundesrepublik Deutschland, das in seinem ursprünglichen Zustand geblieben war, wurde so vor dem Abriss gerettet.
1982 wurde das Wasserkraftwerk wieder in Betrieb genommen. Zu diesem Zeitpunkt liefen drei Francisturbinen, jeweils 30 cm höhenversetzt, um so bei jedem Wasserstand arbeiten zu können.
Die Turbinen waren hintereinander geschaltet und trieben über glockenförmige Holzkammräder die liegende Genratorwelle und den Generator der Firma AEG an. Der riesige Generator wurde im Laufe seines Einsatzes schon vor vielen Jahren durch Blitzschlag unbrauchbar und dient nur noch als Schwungrad. Als Ersatz kam ein Niederspannungsgenerator zum Einsatz.
Aus wirtschaftlichen Gründen haben die derzeitigen Betreiber, die Aller-Wasserkraft-E-Werk Oldau GmbH & Co KG, schon einiges mit der Genehmigung der Denkmalschutzbehörde in dem Gebäude modernisiert und historische Teile ausgebaut. So ist zum Beispiel schon vor längerer Zeit die defekte Francisturbine 1 ersetzt worden und direkt mit einem externen Generator in Verbindung (Treibriemen) gebracht worden.
Im Jahre 2009 wurde nun die defekte Francisturbine 2 mit dem Kammrad ausgebaut (siehe(Fotodokumentation). In diesem Zusammenhang wurde auch die neue Rechenreinigungsanlage eingebaut, die veranlasst, dass das anfallende Treibgut durch die freigewordenen Turbinenkammer in die untere Aller abgeführt wird.
Der Autor dieser Dokumentation, Werner Hesterberg. lebt seit 1940 in Oldau und ist ganz in der Nähe des Wasserkraftwerkes in Oldau groß geworden. Als Heimatpfleger der Gemeinde Hambühren ist es ihm ein Anliegen, insbesondere Veränderungen in Oldau fotografisch festzuhalten. Da ihm alles was mit dem Wasserkraftwerk Oldau in Verbindung steht, besonders am Herzen liegt, wurde diese Dokumentation in Form eines Fotobuches für das Gemeindearchiv zusammengestellt.
Der Autor möchte sich bei all denen, die zu dem Zustandekommen dieser Dokumentation beigetragen haben, bedanken.
Ein besonderer Dank gilt den Betreibern des Wasserkraftwerkes sowie den Herren Heinz Wacker und Joachim Banning, die mit der Ausführung der Arbeiten betraut waren.
Werner Hesterberg
Heimatpfleger der Gemeinde Hambühren für den Ortsteil Oldau.
Im Februar 2010
Copyright by Werner Hesterberg, Moorweg 20, 29313 Hambühren
Nach Rücksprache mit Dr. Manfred Wiggenhagen wurde die Dokumentation der Umbauarbeiten 2009 freundlicherweise auch für die Internetseiten des Heimatvereins Hambühren e.V. zur Verfügung gestellt